Mein Fazit und Kaufentscheidung.
Mein Budget für die Anschaffung eines neuen Mountainbikes, war hoch angesetzt. Die Erfahrung mit dem E-Bike und die Erkenntnis dass sich meine Gewichtszunahme, reduzierte Ausdauer und Schnellkraft nicht durch einen Hilfsantrieb und Federung ausgleichen lassen, brachten mich zurück zum Gravel-Bike. Irgend etwas schickes musste es sein! Vernünftigerweise habe ich dann zuerst mein vorhandenes Rennrad, „Germans Road“ mit dickeren Reifen bestückt um einen weiteren Versuch zu starten. Erneut war der Stahlrahmen ein Gedicht an Fahrkomfort, jedoch war mein Bauch der tief gebückten Sitzposition ständig im Weg und schränkte meine Atmung doch etwas ein. Auch mein Nacken schmerzte nach einer halben Stunde so stark, daß ich zwischendurch freihändig fahren musste um ihn zu lockern.
Auf dem Flairbicyclefestival in Heidelberg wurde ich auf verschiedene Hersteller aufmerksam, die sich wieder dem Thema Stahlrahmenbau verschrieben haben. Einige wenige Mitarbeiter bei den Ausstellern waren abseits des Mainstream selbst mit ungefederten Rädern im Wald unterwegs und konnten meine Bedenken nachvollziehen. Noch weniger Hersteller hatten allerdings dafür überhaupt aus meiner Sicht eine Lösung anzubieten. Nach dem Besuch des Festivals hatte ich eine genaue Vorstellung davon wie mein Traum-Bike aussehen muss. Ein Hardtail-Stahlrahmen, Laufradgröße 27,5″. Reifenbreite bis 3″. Mit dem dickeren Reifen erhoffte ich mir ein plus an Komfort und Sicherheit. Eine starre Gabel für mehr Präzision und Rückmeldung aus dem Terrain um das Mountainbiken wieder neu zu lernen. Irgendwann surfte ich bei einem altbekannten Hersteller vorbei. MARIN Bikes hatte mit dem Modell „Pine Mountain“ genau meine Vorstellungen im Programm. Für ein sehr gutes Angebot nahm ich die aufgeschweißten Verstärkungsbleche am Steuerrohr des Stahlrahmen in Kauf. Mit der Gewissheit, dass diese meinem Versuch das ideale Bike für den Wiedereinstieg zu finden nicht im Weg standen.
Hatte ich mich zuvor noch entschieden den Rahmen einzeln zu kaufen und individuell zu bestücken, so war ich über mein Entscheidung ein Komplettrad im Internet zu bestellen umso glücklicher. Die Komponenten wie Bremse und Antrieb hatten zwar keine wohlklingende Namen, mit ein wenig Recherche war aber klar dass es sich um Serienteile handelte, für die man vor kurzem noch mit dem aufgedruckten Komponentenlabel mehr bezahlt hätte. Keine schlechte Wahl also. Alle weiteren Einzelteile wie Lenker, Vorbau, Sattel und Stütze sind austauschbar und werden sowieso im Laufe der Zeit durch individuelle Vorlieben ersetzt.
Die vom Hersteller verbaute, einfachste Federgabel von Rock Shox musste einer Stahlgabel von Salsa weichen. Der mitgelieferte Laufradsatz wurde ebenfalls durch einen eigenen Laufradsatz mit NoTubes ZTR-MK3 Felge und Hope Pro-4 Naben ersetzt. Die gewählten Naben haben für mich den entscheidenden Vorteil dass Sie ohne größeren Aufwand auf die unterschiedlichen Einbaubreiten von Rahmen und Gabel angepasst werden können. Der aktuelle Rahmen hat den sogenannten Boost-Standard, der breiter ist als die meisten Rahmen am Markt. Sollte ich mich irgendwann für einen anderen Rahmen entscheiden, ist der teuer erstandene Laufradsatz weitestgehend kompatibel zu dem meisten Fahrradrahmen.
Nachdem alle neu hinzugekauften Komponenten verbaut und zur Probe gefahren wurden, war meine Begeisterung für mein neues Mountainbike bereits groß. Die Lackierung des Pine Mountain entsprach aber gar nicht meinen Vorstellungen. Für eine neue Pulverbeschichtung in Perl-Dunkelgrau entschied ich mich für die Spezialisten in der Fahrrad Lackierung, Götz Pulverbeschichtung in Fellbach bei Stuttgart.